„Lebenskraft des Familienunternehmens!“ – zum 100.Geburtstag von Firmengründer Joachim Wagner

24. Januar 2021

„Lebenskraft des Familienunternehmens!“ – zum 100.Geburtstag von Firmengründer Joachim Wagner

Am 24. Januar 2021 wäre Joachim Wagner 100 Jahre alt geworden – ein guter Anlass, um hier an ihn zu erinnern.

Seit über 140 Jahren steht die Metallverarbeitung im Mittelpunkt der traditionsreichen Firma Wagner. Am Gründungsstandort Suhl/Thüringen wurden seit 1879 zunächst Jagdwaffen produziert. Darauf folgte über Jahrzehnte die Herstellung von Fahrradpedalen und Fahrradnaben in Suhl und ab 1948 in Fulda. Der Einstieg in die Automobilindustrie erfolgte 1963, heute ist das Unternehmen mit fast 500 Mitarbeitern als Zulieferant der weltweiten Fahrzeugindustrie mit einer breiten Produktpalette tätig.

Einen großen Anteil an dieser erfolgreichen Firmengeschichte hat Joachim Wagner. Als Sohn des Firmengründers Ludwig Wagner begleitete und prägte er fast 40 Jahre nachhaltig die Firmen-geschicke.

„Beides, räumliche und technische Flexibilität, sind Beweise für die Lebenskraft des Familienunternehmens, das auch heute seine Stärke in der Anpassungsfähigkeit an technische Entwicklungen sieht.“

Joachim Wagner 1979

Joachim Wagner 1921 - 1985

Nach Kriegsende und der Besetzung Thüringens durch die Sowjets flohen Ludwig & Joachim Wagner 1948 nach Westdeutschland und wagten im hessischen Fulda einen Neuanfang.

Im Jahr 1950 begannen Vater & Sohn unter schweren finanziellen Bedingungen mit dem Bau eines Büro- und Fabrikgebäudes in der Frankfurter Straße und setzten alles daran, die Wiederbelebung der alten Firma zu meistern. Zur Hilfe kamen ihnen dabei alte Freunde und Geschäftspartner aus Vorkriegszeiten. Die folgenden Jahre waren geprägt von Freude über die gewonnene Freiheit, aber auch überschattet von finanziellen Sorgen, Entbehrungen und immerwährendem Einsatz.

Letztendlich gelang es Ludwig und Joachim Wagner – nunmehr als gleichberechtigte Teilhaber –, Ansehen und Bedeutung der Firma Luck & Wagner, nun unter dem Namen Wagner & Co., auf dem Markt und bei alten Geschäftspartnern im In- und Ausland zurückzugewinnen. 1961 verstirbt Ludwig Wagner. Joachim Wagner führt die Firma mit seiner Mutter als einziger Kommandit-gesellschafterin weiter.

Die weltweit nachlassende Nachfrage in der Fahrradbranche in den 1960er Jahren nimmt Joachim Wagner zum Anlass, ein zweites Standbein innerhalb der Produktion zu schaffen: als Lieferant von Autoteilen für die aufstrebenden Automobilindustrie. Im Jahr 1963 beginnt die erste Produktion für VW, später produziert die Firma Wagner & Co. auch für Opel. Mit dieser Entscheidung prägt er die weitere Entwicklung nachhaltig.

37 Jahre nach Firmengründung in Fulda verstirbt Joachim Wagner mit nur 64 Jahren. Seitdem wird das Unternehmen von seinem Sohn Dr. Stephan Wagner geleitet. Joachim Wagner wäre heute 100 Jahre alt geworden und würde sein gegründetes Unternehmen kaum mehr wieder erkennen, aber sein Unternehmergeist ist noch überall zu spüren und motiviert Geschäftsführung und Mitarbeiter voll Zuversicht in die Zukunft zu blicken.

Stephan Wagner leitet das Unternehmen seit dem Tod seines Vaters nun schon seit 36 Jahren. Er konnte wenige Jahre gemeinsam mit seinem Vater im Unternehmen arbeiten und erinnert sich gerne an diese wenn auch nur kurze Zeit:

"Hektik und laute Töne waren seine Sache nicht. Mit Ruhe und Gefühl gegenüber allen Geschäftspartnern und Mitarbeitern hat er das Unternehmen durch gute und auch viele schwierige Jahre manövriert. Geduld und Ausdauer auch in schwierigen Zeiten haben ihn ausgezeichnet. Die älteren und viele ehemalige Mitarbeiter sprechen noch heute nur gut über ihren „Seniorchef“, der auch für alle kleinen Alltagsprobleme im Betrieb stets ein offenes Ohr hatte. 

Die Umsteuerung zur Automobilindustrie, die später auch zum Ausstieg aus der Fahrradindustrie geführt hat, war sicher eine wichtige, strategische Entscheidung für die weitere Zukunft des Unternehmens. Die dazu notwendigen Investitionen wurden auch in Zeiten knapper Mittel mutig angepackt. Sein Einsatz für das Unternehmen zieht sich noch heute wie ein roter Faden durch den Betrieb. Einige Produkte aus seiner aktiven Zeit werden noch heute gefertigt.                                                                                                 

Wichtig für die weitere Entwicklung nach 1985 war auch die frühe Integration der nächsten Generation, die das Unternehmen nach 1985 gut vorbereitet weiterführen konnte. Leider konnte Joachim Wagner die späteren Früchte seiner langen und harten Aufbauleistung durch den frühen Tod mit nur 64 Jahren dann nicht mehr erleben.

Die nachfolgenden Generationen fühlen sich ihm und seinem Werk verpflichtet und arbeiten an einer zukunftsorientierten Unternehmensentwicklung weiter. Große Aufgaben durch den immer schnelleren Wandel von Wirtschaft und Gesellschaft liegen vor uns."


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